Die Entwürfe „sind quasi über Nacht entstanden”, beschreibt Prof. Holger Kleine von der Hochschule Rhein-Main (HSRM) in Wiesbaden. Der Architekt ist mit seinen Studierenden angetreten, um zum 150-jährigen Jubiläum von OGRO einen komplett neuen Türdrücker zu gestalten. Mitte Mai präsentierten die angehenden Architekten sie dort, wo sie ab 2017 womöglich umgesetzt werden: bei der DORMA Beschlagtechnik in Velbert

Die gesamte Gruppe der Uni schaute all jenen über die Schulter, die vom Gießen bis zum Feinschliff eine neue Klinke betreuen – egal, ob für ein Einkaufszentrum, für arabische Luxushotels oder für das Kanzleramt. Wer regelmäßig mit Türdrückern zu tun hat, weiß, dass es „Kompromisse gibt, wenn Design auf Technik trifft”, unterstreicht Stephan Vohwinkel, Produktmanager Markt Türtechnik DACH. Deshalb hat er sich Ludger Kötter, Werkleiter in Velbert, an seine Seite geholt. Kötters Einschätzung der Entwürfe, die die Studierenden mitgebracht haben, ist besonders wichtig, denn es wird angestrebt, das Sieger-Modell ab 2017 zu produzieren.

Ludger Kötter zeigte sich begeistert von sämtlichen Designvorschlägen und blieb größtenteils gelassen, was eine etwaige Produktion angeht. Sein Expertenwissen dient der Gruppe von Prof. Holger Kleine dazu, Gestaltung, Machbarkeit und Alltagstauglichkeit während der nächsten Wochen noch besser überein zu bringen. Denn bislang ist im Wettbewerb um die Jubiläumsklinke „O150″ keine Vorentscheidung gefallen, die fünfköpfige Jury tagt Ende Juni. Prof. Holger Kleine ist sich sicher: „Jetzt haben wir aufregende Wochen vor uns, an denen an der Klinke geschliffen werden kann. Wir haben einige Beispiele gesehen, an denen deutlich wurde, dass die Studierenden einen sehr konzeptionellen Zugang zu der Entwurfsaufgabe haben. Sie suchen nicht nur eine Design-Schönheit oder eine Oberflächen-Schönheit, sondern sie suchen eine Idee, die sich in der Form und dem Gebrauch des Objekts niederschlägt.”